BUND Kreisgruppe Stade

LNG Terminal in Stade kein Beitrag zur Energiewende

16. Oktober 2020 | 2020, LNG, Klimaschutz, Energie

Das geplante LNG Terminal in Stade ist kein Beitrag zur Energiewende. Es wäre wieder eine Investition in einen fossilen Energieträger. In Europa gibt es erhebliche Überkapazitäten bei den Gasimporten. Die heute bestehenden Terminals sind nur bis zu 30% ausgelastet.

Foto: zwiboe / pixelio.de

Noch vor kurzem luden CDU, SPD , die DOW , die IHK  und die Stadt  Stade Berliner und Hannoveraner Regierungs-und Parteiprominenz ein, um auf dem DOW Gelände für das heute noch – auf dem Papier –  in Planung stehende Steinkohlekraftwerk zu werben. Es sollte ein „hochmodernes, innovatives Industriekraftwerk“ sein und war doch in Wirklichkeit  eine „CO2- Dreckschleuder“ und völlig aus der Zeit gefallen.  Heute sind diese Pläne glücklicherweise  still und leise in der Schublade verschwunden.

Jetzt wird genau das gleiche Schauspiel vorgeführt: MdB Oliver Grundmann lädt den Fraktionsvorsitzenden der CDU aus Berlin ein, um zusammen mit dem DOW-Chef für das LNG-Terminal als unverzichtbare Technologie für eine Energiewende zu werben.  

„Genau das ist ein LNG-Terminal nicht“, sagt Heiner Baumgarten, Landes-und Kreisvorsitzender des BUND. „Es wäre wieder eine Investition in einen fossilen Energieträger. Auch die Erdgasförderung,  ganz  besonders das Fracking, ist mit  erheblichen  klimaschädlichen Methanemissionen verbunden. In  Anbetracht der sich rapide verschärfenden Klimakrise müssen  alle verfügbaren finanziellen Ressourcen in erneuerbare Energien fließen“.

„Hinzu  kommt“, ergänzt sein Kollege Jörg Schrickel aus dem Vorstand des BUND Kreisverbands Stade, „dass es in Europa erhebliche Überkapazitäten bei den Gasimporten gibt. Die heute bestehenden Terminals sind nur bis zu 30% ausgelastet – die Kapazitäten von North Stream 2 noch gar nicht mitgerechnet. Die EU Kommission plant, die Klimaziele bis 2030 wesentlich zu verschärfen. Damit würden klimaschädliche Energieträger noch schneller unwirtschaftlich werden.“

Die  heutige Investition in ein LNG Terminal wird morgen eine Investitionsruine bedeuten - mit möglicherweise  späteren Entschädigungsforderungen an  den Staat. Die Förderung des Baus wie die drohende Entschädigung einer frühzeitigen Stilllegung trägt dann wieder der Steuerzahler.

Der BUND fordert alle Entscheidungsträger auf, aus Klimaschutzgründen weitere Investitionen in eine fossile Infrastruktur zu unterlassen.

Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es auf der BUND-Veranstaltung „LNG- Brückentechnologie oder Sackgasse?“ am 18.11.2020.

Rückfragen zum Thema an:
Jörg Schrickel, Tel.: 0176 ** 538 074 20

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