BUND Kreisgruppe Stade

LNG-Terminal in Stade schwächelt und Investoren verschieben erneut wichtige Meilensteine!

17. Januar 2022 | 2022, LNG, Klimaschutz

Nach dem Aus für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven und dem Rückschlag durch Ausstieg eines Partners in Brunsbüttel, scheint auch in Stade die Krise für das Projekt zu beginnen.

Foto: Bund Stade

Nach dem Aus für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven und dem Rückschlag durch Ausstieg eines Partners in Brunsbüttel, scheint auch in Stade die Krise für das Projekt zu beginnen.

Der Vorhabenträger Hanseatic Energy Hub (HEH) musste einen wichtigen weiteren Schritt zur Realisierung des Projektes, den Start der verbindlichen Open Season erneut um mindestens ein halbes Jahr verschieben. „Der ehrgeizige Zeitplan der Investoren gerät aus den Fugen und die Realisierung des Projekts wird damit immer unwahrscheinlicher“ kommentiert Heiner Baumgarten, Kreis- und Landesvorsitzender des BUND diese aktuelle Nachricht.

„Eigentlich wollte HEH schon in 2022 mit dem Bau ihrer Anlage in Stade beginnen. Aber ohne verbindliche Vereinbarungen mit Partnern lässt sich das 800 Mio. Euro teure Projekt nicht realisieren. Der Open-Season-Prozess sollte ursprünglich schon im zweiten Quartal 2021beginnen, wurde dann auf Anfang 2022 verschoben und rutscht nun noch einmal zeitlich weg. Die öffentlich kommunizierte Inbetriebnahme in 2026 ist damit unmöglich geworden. Das Projekt schwächelt“, so Heiner Baumgarten weiter. Die geplante finale Investitionsentscheidung Anfang 2023 dürfte damit auch vom Tisch sein und vielleicht grundsätzlich infrage stehen.

Als Begründung für die aktuelle Verschiebung wird der deutliche Anstieg der Gaspreise genannt, der eine Kalkulation für Käufer von Lagerkapazitäten im Terminal schwierig machen würde. Sollte diese Situation weiter anhalten, ist eine Realisierung des Projektes schon aus wirtschaftlichen Gründen unsinnig. Denn spätestens bis 2045 muss der vollständige Ausstieg aus der Nutzung von fossilem Gas erfolgt sein. „Der Druck auf einen noch früheren Ausstieg aus fossilen Energieträgern steigt erheblich, da bisher alle gesteckten Ziele zur Begrenzung des Klimawandels nicht erreicht wurden, die Auswirkungen des Klimawandels aber immer bedrohlichere Ausmaße annehmen“, erläutert Baumgarten die aktuelle Situation. „HEH sollte seine Pläne für das LNG-Terminal einstellen und sich deutlich zukunftsfähigeren Investitionen in erneuerbare Energien zuwenden. Während sich Wilhelmshaven auf diesen Weg machen will, tritt Stade auf der Stelle“, so Baumgarten.

Der BUND appelliert erneut an die Stader Politiker, sich nicht allein auf die HEH-Vorstellungen zu verlassen, sondern sich für andere Konzepte, die auf 100% erneuerbare Energien setzen, offen zu zeigen.

Rückfragen zum Thema an: Heiner Baumgarten, 0151 ** 27507580

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