Der BUND Niedersachsen pflanzt am heutigen Weltbienentag gemeinsam mit den kommunalen Bau- und Betriebshöfen heimische Stauden für mehr Artenvielfalt. Die Mitarbeitenden der kommunalen Grünpflege werten in Buxtehude, Horneburg und Stade jeweils ein Beet mit einer Fläche von jeweils 50 Quadratmetern auf. Die Anlage der Wildstaudenbeete findet im Rahmen des Bauhof-Trainings statt, dass der BUND im Landkreis Stade durchführt.
BUND-Projektleiterin Sabine Washof: „Heimische Wildstauden bieten auch auf kommunalen Grünflächen Nahrungsquellen gezielt für seltene, spezialisierte Arten an. Neben blütenreichen Wildblumenwiesen stellen auch Beete mit Wildstauden einen Lebensraum für Wildbienen, zahlreiche Tag- und Nachtfalter, Zikaden, Heuschrecken und Käfer. Eine Bepflanzung mit blühenden und duftenden Pflanzen kann das Stadtbild ästhetisch aufwerten und bunte Inseln im Stadtgrau schaffen.“
In dem dritten Teil des praktischen Bauhof-Trainings werden die Teilnehmer*innen aktiv in die Neuanlage von Wildstaudenbeeten mit verschiedenen Glockenblumen eingebunden. Auf diese Stauden sind bestimmte Wildbienenarten wie die Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis), die Kurzfransige Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) oder auch die Langfransige Scherenbiene (Chelostoma distinctum) spezialisiert. Anderen Pflanzenarten können diese Wildbienen keinen Pollen sammeln. Rund 140 der 600 Wildbienenarten sind in Deutschland auf bestimmte heimische Pflanzenarten spezialisiert, aber auch die anderen Arten sammeln bevorzugt an heimischen Stauden.
„Die Anlage von Flächen mit heimischen Stauden, die sich durch Insektenfreundlichkeit auszeichnen, passt hervorragend in die städtische Strategie, auf Nachhaltigkeit zu setzen“, erläutert Matthias Riepe, Leiter der Kommunalen Betriebe Stade.
Das Bauhof-Training ist Teil des BUND-Projektes „Mehr Arten im Garten“. Es verfolgt das Ziel, den Schutz von Wildpflanzen und Insekten zu verbessern. Insbesondere die Anlage von Wildblumenwiesen und Wildstaudenbeeten im kommunalen Raum, die sich von konventionellen Blühflächen abhebt, ist ein zentrales Anliegen des Projektes. Während „Blühflächen“ oftmals mit nicht heimischen, einjährigen Pflanzen bestückt werden, setzt der BUND auf heimische, mehrjährige Pflanzenarten, die für die heimische Tierwelt von entscheidender Bedeutung sind.
Neben dem Bauhof-Training hat der BUND acht regionale Wildstauden-Netzwerke gegründet. In den Netzwerken wurde Ehrenamtlichen kostenlose Sets und Saatgut heimischer Wildstauden zur Verfügung gestellt. Mit der Pflanzenanzucht sollen vermehrt für Wildbienen geeignete Pflanzen in die Gärten kommen.
Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.
Weitere Infos unter: www.bund-niedersachsen.de/arten-im-garten
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